An dieser Stelle wollen wir unsere Spielwelt insbesondere den Kontinent Luant vorstellen. Dies wird durch verschiedene Reiseberichte geschehen. Den Anfang machen Adar, Anselm und Madane, weiter werden folgen.
Adar Pechstayn
Reisebericht des Magiers Adar Pechstayn, Erzmagier genannt, Magier des Lebendigen im Leblosen, der edleren und weniger edlen Steine und Mitglied der Bewahrer des Gleichgewichts.
Steinern ist der Weg zur Erfahrung und viele Hügel muss ein Kiesel hinab rollen, bis er dann doch zur Lawine wird. Auch meine Forschungen führten mich durch verschiedenste Länder, doch eines blieb mir ganz besonders am Herzen. Der Ort, an dem meine Reisen begannen. Der Kontinent Luant.
Gerade erst wollte ich meine Ausbildung an der Akademie zu Kisatris im Norden abschließen, da legte mir der König andere Steine in den Weg: Die Akademie wurde geschlossen und alle Magier von Kisatris in Gefangenschaft gesetzt. Drum entfloh ich dem Land gen Süden in die vier Fürstentümer Luants. Ich durchquerte die Sümpfe von Tiefenfels, beobachtete die Wellen auf Majas Herz und die Kähne, die ihre Ader hinabfuhren. Dem Verlauf des Flusses folgte ich dann auch, bis ich im Fürstentum Eichenwald auf eine hilfreiche Tavernenwirtin traf, die mich aufnahm. Oh, die Gastfreundschaft dieser Menschen sucht ihresgleichen! Ein Stein fiel mir vom Herzen, der ich dachte, auf mich allein gestellt zu sein. Doch Handel und Reisen sind für die Menschen Luants so wichtig, dass man stets offene Türen finden kann. Leider findet sich jedoch in keinem der vier Fürstentümer eine Magierakademie, lediglich kleine Schulen und Privatlehrer gibt es, was den Austausch für einen Fremden wie mich nicht gerade leicht macht. Und so musste ich diese schönen Lande auch schon nach nicht allzu langer Zeit wieder verlassen, denn dort sollte nicht mein Stein im Brett sein.
Ab und an schaffte ich es, zurückzukommen und immer wieder gerne besuche ich die Wirtin in ihrer Taverne in Flusslauf. Durch einen Krieg voller Blumen scheint dieses nun dem Fürstentum Möwenburg zugehörig zu sein, aber diese Politik war nie mein Herzensthema. Auch für den Glauben der Leute mit ihren drei Göttern konnte ich mich nie erwärmen. So viel mehr hängt mein Herz an dem Kalkstein an den Steilküsten zu Tiefenfels und den Edelsteinen aus den Minen von Bergetal. Wenn doch nur alle Menschen den Geschichten der Steine lauschen würden. So vieles haben sie zu erzählen aus den Jahrhunderten ihres Lebens. Und so unbedeutend scheinen dagegen die Kriege der Menschen.
Anselm von Kanterburg
Reisebericht des Semenen Anselm von Kanterburg, Geistlicher der Sarpenter Seelenschule aus Wairua.
Die Seele wächst mit jeder Erfahrung und ganz besondere derer konnte ich auf meinen Reisen durch Luant sammeln, fern meiner Heimat und doch seltsam vertraut.
Wie daheim scheint auch hier der Handel den Alltag zu prägen – wenngleich der meiste in Luant im Namen der Fürsten geschieht. Mir ist noch unklar, ob es wohl ein Glück oder ein Leid für die Reiche ist, dass die Bürgerlichen den Fürsten keine nennenswerte Konkurrenz zu machen scheinen.
Obgleich mein Wissen über den Handel eher begrenzt ist, besitze ich doch Kenntnis über den Glauben und die Metaphysis des Seins. Dieses Wissens zu Dank musste ich feststellen, dass die Erkenntnis über die Seelen auch hier noch keinerlei Verbreitung gefunden hat. Vielmehr beten die Menschen Luants zu drei Gottheiten: Omul, Shaidir und Lua. Diesen drei schreiben sie unterschiedliche Aspekte der Schöpfung und des Seins zu, wobei beides miteinander verknüpft scheint. Auffallend wirkt mir, dass sie das Wesen der kategorialen Differenz erschlossen zu haben scheinen und auch die weltlich schlechten Aspekte, wie sie sich vor allem bei Shaidir zu finden scheinen, als göttlich verehrbar ansehen. Außerdem betrachten diese Menschen, obschon sie doch auf einem Festland leben, das Meer als ihre natürliche Heimat. Auch wenn mir dies absurd zu sein scheint, erklärt es doch den Drang zur Seefahrt, den dieses Volk verspürt.
Ebenso mystisch erschienen mir aber die anderen Wesenheiten, die ich in Luant auf den Straßen sehen durfte. Zwar hatte ich nicht das Glück, mit anderen außer Menschen zu sprechen, jedoch konnte ich im Fürstentum Eichenwald den einen oder anderen Elfen erblicken. Auch andere Kreaturen, deren Namen mir nicht bekannt sind, scheint es hier zu geben und auch magisches Wirken trifft man an der einen oder anderen Stelle. So nah ich mich bei den Kontoren doch meiner Heimat fühlte, so fern war es in solchen Momenten.
Madane von Punin
Reisebericht der Gildenmagierin Madane, Adepta Maior des arcanen Institutes zu Punin.
Ich reise nur ungern und sehe auch kaum Grund, von meinem Leid der Kutschfahrten zu berichten. Da du mein Freund jedoch nach einem Bericht für deinen Hesindetempel gefragt hast, hier meine Worte zu Luant.
Es ist ein garstiger Ort voller Narren. Sie kennen die Zwölve nicht und ihre Kenntnis der Magie ist kaum rudimentär verglichen mit den Wundern in meiner Heimat. Kein Wunder, konnte ich auf meinen Reisen in diesem Fürstentum namens Möwenburg doch keiner einzigen magischen Akademie begegnen. Wie soll denn Wissen erlangt werden, ohne die Hochburgen der Erkenntnis, in denen all die Geheimnisse der Magie enthüllt werden? Wenn an einem Ort wie hier die arkanen Künste nur in kleinen Schulen von Meister zu Schüler weitergegeben werden, wie soll da wahrhaftig geforscht werden? Ich bin jedenfalls froh, diese Lande schon bald wieder zu verlassen. In der heimischen Bibliothek gibt es mehr zu lernen als hier.